Die Drums

 

 

 

Die Geschichte des schottischen Trommelns begann vor ca. 150 Jahren. Da konnten andere europäische Länder schon auf ein paar Jahrhunderte Trommelkultur zurückschauen. Damals hörte sich das schottische Trommeln nicht viel anders an, als unsere heutigen Fanfarenzüge in Deutschland. Sehr einfache Rhythmen und Auflösungen der einzelnen Stücke, im Vergleich zu den Pipes (Dudelsäcken) ein sehr leicht spielbar und zu erlernendes Instrument.
Die Trommeln sahen zu dieser Zeit auch nicht viel anders als alle anderen aus. Ein ca. 15 Zoll (~40 cm) durchmessender und ca. 19 Zoll (~50 cm) hoher Holzkessel, der mit Holzspannreifen und Leinenschnüren ein Naturfell zum Klingen brachte. Die Saiten waren noch aus gedrehtem Darm und über zwei einfache Schrauben gespannt. Gespielt wurde mit Holzstöcken.

Nun wurde durch die Neuerungen im Trommelbau mehr und mehr der Wunsch groß, mit der Trommel mehr zu tun. Man verband die Basler Art (triolische Phrasen) mit den Schlagfiguren aus Frankreich, den USA oder Holland und anderen Trommelstilen. Um 1900 kamen die ersten Trommeln mit Schraubenspannung auf den Markt. Diese Neuerung ermöglichte eine weitaus höhere Fellspannung als die Vorherige mit Leinenschnüren.

Durch diesen Fortschritt und den Vorteil, nicht in Traditionen des Trommelspiels Gefangen zu sein, war es möglich, neue und schwerere Schlagfiguren (Rudiments) mit einer weitaus höheren Geschwindigkeit zu spielen. Durch die nächste Änderung, dem Kunststofffell, wurde diese Entwicklung potenziert. Das heißt: Noch schwieriger und noch schneller und sauberer, da durch die hohe Fellspannung nahezu jeder Schlag wie ein Buchstabe von dem Zuhörer gelesen werden konnte. Extrem sauber und exakt hörte man jeden noch so kleinen Fehler.

 


Mit dem nächsten Schritt kamen ein paar grundlegenden Änderungen im Trommelaufbau:
Die Spannböckchen waren nicht mehr am Kessel befestigt, sondern wurden über ein Gewindehülsensystem am Kessel vorbei zum Resonanzfell geführt. Da die Spannung des Schlagfells nicht mehr direkt auf den Trommelkessel einwirkte, konnte diese mittels eines vollkommen neu entwickelten Kevlar-Gewebefells auf eine Gesamtzugkraft von 1,2 bis 1,5 Tonnen erhöht werden. Dies war nur möglich, weil diese unglaubliche Kraft nur zwischen dem oberen Spannreifen und der, ebenfalls aus einer speziellen Aluminiumlegierung (der Flugzeugbau lässt grüßen) gegossenen, Fellauflage wirkte.

Durch die bewährte Methode, einen zweiten Saitenteppich direkt unter dem Schlagfell anzubringen, war der Snare-Sound ebenfalls sehr gut zu hören.
Nach intensivem Studium der Rudiments und dem Erlernen der Noten ist dem Trommler eine Virtuosität gegeben, die sich in keiner Weise mit Fanfaren- oder Spielmannszugmusik vergleichen lässt.